»Das verlorene Portrait – Veitel Heine Ephraim und der preußische Hof«
8. Soirée mit Vortrag, Lesung, Musik und Gespräch
Am Dienstag, 6. Juni 2023 um 19.00 Uhr
Location
zlb, Berlin-Saal
Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Breite Str. 36, 10178 Berlin
Eintritt frei
In der 8. Soirée der Ephraim Veitel Stiftung begab sich Prof. Dr. Karl E. Grözinger, Vorsitzender der Ephraim Veitel Stiftung, mit seinem Vortrag auf eine spannende Spurensuche.
Eine chronique scandaleuse umgibt das verlorene Portrait von Veitel Heine Ephraim, dem erfolgreichen Münzentrepreneur, Fabrikanten, Bankier und Ältesten der preußischen Judenschaft. Das verlorene Bild wurde an diesem Abend mit Hilfe von Anekdoten, Fakten und Geschichten aus Familie, Geschäft und Beziehungen zum Hof und insbesondere zu Friedrich II. wie seiner Schwester, Prinzessin Anna Amalia von Preußen, rekonstruiert.
Veitel war Aufklärer, traditionell wie Mendelssohn, fürsorglicher Familienvater, Fürsprecher der Juden und zugleich unter der Knute eines Königs, der die Juden hasste und bis aufs Blut auszusaugen suchte. Ein stolzer Jude, der dennoch versuchte, einen jüdischen Finanzadel in Preußen zu begründen.
Der Vortrag wurde wie gewohnt musikalisch umrahmt.
Vortrag: Prof. Dr. Karl E. Grözinger, Vorsitzender der Ephraim Veitel Stiftung
Musik: Christiane Stier, Querflöte und Frauke Jörns , Klavier
Lesungen: Raphaëlle Efoui-Delplanque
Fotos: Thomas Rosenthal
Eine Kooperation der Ephraim Veitel Stiftung mit der Stiftung Stadtmuseum, Berlin
Gefördert durch die Lotto Stiftung Berlin
Der Philosoph Moses Mendelssohn aus Berlin
5. Soirée mit Vortrag, Lesung, Musik und Gespräch
Am 02. Juni 2022, 19.00-21.30 Uhr
Location:
zlb, Berlin-Saal
Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Breite Str. 36, 10178 Berlin
Eintritt frei
Vortrag
Stephen Tree
Der Philosoph in der Großstadt: »Moses Mendelssohn aus Berlin«
Der Sage nach ist er kurz nach der Barmizwa, mit vierzehn Jahren, als armer »Bocher« und Bettelstudent zu Fuß in die Großstadt gewandert, in der er sein ganzes erwachsenes Leben verbringen sollte, wo er, wie auf seinem Grabstein vermerkt, als »Chochem«, als der Weise, »Reb Mausche Dessau« begraben wurde, oder, wie ihn die Königlich-preußische Akademie nach Mendelssohns Gewinn ihres philosophischen Preisausschreibens mit seinem selbst gewählten Nachnamen (und zunächst nur einem »S«) bezeichnet hat: »Moses Mendelsohn aus Berlin«.
Eine Stadt, die damals unter seinem »gnädigen König« Friedrich II. auf kulturellem Gebiet denselben europäischen Rang zu erobern versuchte, wie dies Preußen gerade mit militärischen Mitteln tat, und zu deren Ruhm er als »fameux juif«, als der »berühmte Moses Mendelssohn« – so ein an ihn gerichtetes königlich-preußisches Sendschreiben – ebenso beigetragen hat wie als Geschäftsführer einer florierenden Seidenmanufaktur zu ihrer Wirtschaftskraft. Eine Stadt, in der er zugleich den eigenen halbwegs gesicherten Aufenthaltsstatus (III. Klasse, nicht an Frau und Kinder vererbbar) nur den wiederholten Bemühungen des freigeistigen Denkers und königlichen Günstlings Marquis D’Argens zu verdanken hatte, und, wie mehrfach bezeugt, jederzeit judenfeindlichen Pöbeleien und Beschimpfungen ausgesetzt war.
Eine Zeitreise in Mendelssohns Berlin mit Originaldokumenten und Textausschnitten – umrahmt und begleitet von der Musik der Epoche sowie seiner nachgeborenen musikalischen Enkelkinder Fanny und Felix.
Vortrag: Stephen Tree
Klavier: Jascha Nemtsov
Lesungen: Claus-Dieter Fröhlich
Fotos: Matthias Reichelt
Eine Kooperation der Ephraim Veitel Stiftung mit der Stiftung Stadtmuseum, Berlin
Gefördert durch die Lotto Stiftung Berlin